pelletsFunktion

Aus dem Lagerraum werden die Pellets mittels Förderschnecke oder Saugförderung zum Kessel transportiert. Durch die Kesselregelung wird der für die geforderte Heizlast benötigte Brennstoff dem Feuerraum zugeführt. Dieser kann als Retorten-, Rost-, oder Einwurffeuerung ausgeführt sein. Die Verbrennung der Holzpellets erfolgt unter getrennter Zufuhr von Primär- und Sekundärluft, wobei eine ausreichende Verweilzeit der brennbaren Gase in einer heißen Brennzone gewährleistet sein muss. Durch kontinuierliche Brennstoffzulieferung ist ein gleichbleibend guter Wirkungsgrad von ca. 90 % gewährleistet und eine gute Anpassung (bis 30 % der Nennlast) des Verbrennungsprozesses an den tatsächlichen Wärmebedarf möglich. Der aufgesetzte Kessel dient als Wärmetauscher und Flugaschenabscheider.

Bauarten

  • Einwurffeuerungen:
    Diese Anlagen ermöglichen aufgrund der fein dosierbaren Brennstoffzufuhr einen gut modulierenden Betrieb sowie kleinste Leistungen. Weiters besteht die Möglichkeit, dass beim Abstellen des Kessels die im Brennraum befindlichen Pellets vollständig ausgebrannt werden - kein Nachrauchen! Ideal für kleinste Abnehmerleistung und häufiges Ein- und Ausschalten (zB Warmwasser im Sommer).
  • Einschubfeuerungen ausgeführt als Retorten- oder Rostfeuerungen:
    Die mittels Stockerschnecke eingeschobenen Pellets werden direkt dem Glutbett zugeführt, womit der Verbrennungsablauf nicht gestört wird und der logische Verbrennungsablauf (Trocknung – Pyrolyse – Ausbrand) erhalten bleibt. Da die Pellets mit dem Glutbett dauernd in Verbindung sind, sollten diese Anlagen selten ein- und ausgeschalten werden. Eine genaue Anpassung der Kesselnennleistung an die Gebäudeheizlast ist anzustreben.

 

FAQ

Benötigt ein Pelletskessel einen Pufferspeicher?

schneckenaustragungNormalerweise nicht! Ausnahme: Niedrigstenergiehaus mit einer Heizlast unter 5 kW. Da die minimalste Kesselleistung feuerungstechnisch bei ca. 3 kW liegt, würde es ohne Lastausgleichsspeicher zu einem Takten (häufiges Ein- und Ausschalten) des Kessels kommen.

Was können die Kesselregelungen?

Die neuen Regelungssysteme arbeiten mit Mikroprozessortechnik, LCD-Displays mit Klartextanzeige und Lambda- bzw. Feuerraumsonde. Die integrierte Heizungsregelung ermöglicht die witterungsgeführte Regelung von mehreren Heizkreisen sowie die Steuerung der Boiler- bzw. Netzpumpen und eventuell der Solaranlage. Die entsprechenden Regelungsvarianten sind den aktuellen Unterlagen der Herstellerfirmen [Produktübersicht] zu entnehmen.

Können die Heizkörper direkt mit dem Pelletskessel verbunden werden?

Ja, wenn der Kessel über eine integrierte Rücklaufanhebung verfügt. Aufgrund der geringen Feuchtigkeit von Pellets liegt der Taupunkt bei ca. 38 bis 40 °C, womit allein durch konstruktive Maßnahmen im Kessel die Schwitzwasserkorrosion verhindert werden kann. Wenn die entsprechenden Durchflussmengen und minimalen Rücklauftemperaturen eingehalten werden, kann der Kessel auch mit gleitender Kesseltemperatur betrieben werden.

Wie kann ein nicht neben dem Heizraum befindlicher Lagerraum genutzt werden?

saugtransportDie Pellets werden durch bis zu 25 m lange, flexible Kunststoffrohre vom Lager zum Kessel gesaugt. Die Entnahme der Pellets aus dem Lagerraum kann direkt über eine Sauglanze (Sonde) erfolgen oder die Pellets werden mittels Schnecke zur Ansaugstelle transportiert.

Am Kessel befindet sich ein Zwischenbehälter, der den Pelletsvorrat für einige Tage aufnehmen kann. Es ist somit möglich, die Saugvorrichtung in den Nachtstunden mittels Zeitregelung außer Betrieb zu nehmen.

Eine Saugförderanlage ist auch Voraussetzung für die Installation eines Pellets-Erdtanks.

Wie hoch ist der Arbeitsaufwand?

Da moderne Pelletskessel mit automatischen Zündungen, Wärmetauscherreinigungen und Brennraum- bzw. Rostreinigungen ausgestattet sind, bleibt nur das 2 bis 5 malige Entleeren der Aschenbox pro Heizsaison.

Was passiert mit der Asche?

Die Holzasche kann auch als Dünger für Ziergehölze, Hecken etc. verwendet werden.

Kann im Pelletskessel Scheitholz verbrannt werden?

kombikesselNur in speziellen Kombikesseln, wo ein vollwertiger Scheitholzkessel mit einem Pelletsbrenner ausgestattet wurde. Der Einsatzbereich liegt in ländlichen Gebieten, wo oft kleinere Brennholzmengen (Obstbaumschnitt oder Eigenwald) vorhanden sind, die im Scheitholzgebläsekessel verbrannt werden können. Ein automatischer Betrieb erfolgt in den Nachtstunden bzw. bei Abwesenheit. Bei solchen Kombinationen ist darauf zu achten, dass folgende Voraussetzungen gegeben sind:

  • kein oder einfacher Umbau von Scheitholz- auf Pelletsbetrieb
  • Lastausgleichspeicher für saubere Verbrennung bei Scheitholz
  • Rücklaufanhebung auf min. 60 °C bei Scheitholzbetrieb

Welche Vorteile hat eine Pelletsfeuerung gegenüber einer Hackgutanlage?

  • Geringerer Lagerraumbedarf - ca. 0,7 m³ pro kW Heizlast, dies entspricht einem Viertel des Raumbedarfes von Hackgut
  • Billigeres und einfacheres Transportsystem
  • Hohe Betriebssicherheit durch rieselfähigen, homogenen Brennstoff – somit ist kein Raumrührwerk erforderlich

Jedoch muss auch darauf hingewiesen werden, dass die Brennstoffkosten bei Hackgutanlagen rund 30 % unter denen von Pelletsanlagen liegen.

Kann eine Pelletsanlage mit einer Solaranlage kombiniert werden?

Ja. Dadurch wird die Anzahl der Kesselstarts verringert, der Nutzungsgrad aufgrund geringerer Stillstandsverluste verbessert und die Lebensdauer der Anlage verlängert. Bei größeren Solaranlagen kann durch einen Pufferspeicher eine teilsolare Raumheizung für die Übergangszeit und eine 100 % solare Warmwasserbereitung in den Sommermonaten realisiert werden.