Welcher Arbeitsaufwand fällt bei den verschiedenen Anlagen an?
Bei automatischen Feuerungen (Hackgut- und Pelletsanlagen mit Raumaustragungen) wird der höchste Komfort durch die automatische Brennstoffzufuhr und Reinigungseinrichtungen erzielt. Bei Scheitholzkesseln kann durch eine entsprechende Pufferauswahl in Kombination mit einer teilsolaren Raumheizung der Bedienungsaufwand gering gehalten werden. Der Arbeitsaufwand für die Brennstoffbereitstellung ist bei Scheitholz am größten.
Was ist die beste Anlage?
Ähnlich dem Autokauf spielt auch bei der Typenentscheidung neben den technischen Vorgaben die persönliche Vorliebe eine wichtige Rolle. Vor jedem Kauf sollten in jedem Fall Referenzanlagen von der jeweiligen Firma besichtigt und mit den Betreibern über deren Erfahrungen gesprochen werden.
Welche technischen Voraussetzungen müssen für einen optimalen Betrieb eingehalten werden?
Der Heizkessel darf nicht überdimensioniert sein und muss mit seiner Nennleistung an die Heizlast des Gebäudes bzw. an das Puffervolumen angepasst werden. Mit den sogenannten Allesbrennern (Kohle, Koks und Holz) kann Holz weder wirtschaftlich noch umweltschonend verbrannt werden. Die Herstellerangaben hinsichtlich der hydraulischen Einbindung müssen eingehalten werden.
Was bringt die Lambdasonde?
Durch eine Lambdasonde wird der Restsauerstoff im Rauchgas gemessen, woraus die elektronische Regelung laufend die optimale Menge an Sekundärluft errechnet und diese über verstellbare Luftklappen der Verbrennung zuführt. Diese Art der Regelungstechnik wird bei Holzfeuerungen immer häufiger eingesetzt, um vor allem bei wechselnden Brennstoffqualitäten und häufigem Teillastbetrieb eine optimale Verbrennung zu gewährleisten.
Was soll eine energiesparende Heizungsregelung leisten?
Die Vorlauftemperatur der Heizkreise soll gerade so hoch sein um die gewünschten Raumtemperaturen zu erreichen. Eingeregelt wird diese Heizwassertemperatur aufgrund von Raum-, Außentemperatur oder anderer Eingangsparameter. Bei Scheitholzanlagen ist besonders auf ein richtig eingestelltes Tagesprogramm mit Nachtabsenkung Wert zu legen, da dadurch der Energiebedarf in der Nacht abnimmt und am Morgen ausreichend Wärme aus dem Pufferspeicher zum Aufheizen zur Verfügung steht.
Welche Kessel benötigen eine Rücklaufanhebung?
Stückholzgebläse- und Hackgutkessel müssen mit einer Rücklaufanhebung ausgestattet sein, welche die Kesselrücklauftemperatur auf über 60 °C hält und die Schwitzwasserkorrosion minimiert. Die Kontrolle erfolgt über ein Thermometer im Kesselrücklauf.
Bei Pelletsfeuerungen neuerer Bauart kann die Rücklaufanhebung im Kessel integriert sein und eine gleitende Kesseltemperatur ist möglich. Dadurch verringert sich bei einer Radiatorenheizung der Installations- und Montageaufwand um eine Mischergruppe und die Rücklaufanhebung.
Welche Sicherheitseinrichtungen sind notwendig?
- Überdruckventil: Am Kessel oder im Kesselvorlauf entsprechend den geltenden Normen. An diesem Ventil darf keinesfalls manipuliert werden!
Blockiertes Überdruckventil: Übertemperatur - Dampfbildung - Explosionsgefahr! - Sicherheitswärmetauscher bzw. thermische Ablaufsicherung ist für Scheitholzkessel und teilweise für Hackgutfeuerungen vorgeschrieben: Dieser Wärmetauscher dient zur Kühlung des Kessels bei Überhitzungsgefahr durch Stromausfall, Blockierung der Heizungspumpe, falsches Benutzerverhalten, etc. und wird an die Trinkwasserleitung angeschlossen – somit ist auch ein Kaltwasseranschluss und Abfluss im Heizraum erforderlich.
- Ein Ausdehnungsgefäß bzw. eine Druckhalteanlage ist bei geschlossenen Systemen eine Betriebsvoraussetzung, denn durch die großen Wassermengen im Pufferspeicher und die hohen Temperaturunterschiede ergeben sich große Volumsschwankungen im System . Bei nicht funktionierenden Druckhalteanlagen entsteht ein Überdruck bzw. Luft wird beim Auskühlen ins System gesaugt. Diese sammelt sich in den Heizkörpern und Leitungen an und es kann zu Geräuschbildung und Blockaden durch Luftblasen kommen.
Welche Emissionswerte müssen Holzfeuerungen einhalten?
Die Abgaswerte des Kessels müssen den jeweils gültigen Vorschriften in den Ländern entsprechen (Feuerungsanlagengesetze). Dies ist auch eine Voraussetzung zum legalen Inverkehrbringen bzw. zur Erlangung von Direktzuschüssen bzw. Kreditförderungen.
Welche Wartungsleistungen sollen vereinbart werden?
Bei Vertragsabschluss ist Wert auf lange Garantieleistungen für Kessel und Regelung zu legen sowie ein Wartungsvertrag abzuschließen. Denn nach den technischen Richtlinien für vorbeugenden Brandschutz (TRVB H 118) müssen Anlagen unter 150 kW Leistung alle 3 Jahre durch den Hersteller gewartet werden.
Worauf ist bei der Inbetriebnahme zu achten?
Eine umfassende Einschulung bei der Erstinbetriebnahme muss durch einen geschulten Monteur erfolgen, um Bedienungsfehler möglichst auszuschließen.
Worauf ist bei Kaminanlage zu achten?
Ein Kontakt mit dem zuständigen Rauchfangkehrer sollte hergestellt werden. Grundsätzlich gilt: Der Kamindurchmesser für Kleinstanlagen (unter 20 kW) bei Pelletsanlagen beträgt mindestens 14 cm und bei Hackgutanlagen mindestens 16 cm. Ein feuchtigkeits-unempfindlicher Keramikkamin ist vorteilhaft, da niedrigere Abgastemperaturen und damit ein besserer Nutzungsgrad erreicht werden können. Ein Zugbegrenzer muss bei langen Kaminen mit großem Querschnitt eingebaut werden, um die Luftmengen durch den Kessel regeln zu können.